Lüneburger "Netzwerk gegen Rechts" verurteilt Anschlag auf das Sonja-Bartels-Haus der Falken Lüneburg

Netzwerk gegen Rechts Thorben Peters

Am 6. Oktober 2021 wurde von Unbekannten die Frontscheibe des Treffpunktes des Kinder- und Jugendverbandes "Sozialistische Jugend – Die Falken Lüneburg" eingeschlagen. Gestohlen wurde dabei eine bunte Regenbogenfahne mit der Aufschrift „Antihomophobe Aktion“. Das "Lüneburger Netzwerk gegen Rechts" geht daher ebenso wie „Die Falken Lüneburg" von einem rechten Tatmotiv aus.

Dies ist nicht der erste Anschlag mit mutmaßlich rechtem Hintergrund auf Antifaschist:innen in Lüneburg. Zuletzt im April 2020 fand sich ein Einschussloch im Fenster des Falken-Ladens. Die Tat reiht sich daher ein in eine Kontinuität von rechten Übergriffen auf Antifaschist:innen und ihre Trefforte, welche mit einer zunehmenden Verrohung der extrem Rechten einhergeht. In der extrem Rechten, insbesondere durch die AfD, werden alle Menschengruppen, die nicht ins eigene Weltbild passen, systematisch entmenschlicht und immer mehr zu einer Bedrohung eines vermeintlichen 'deutschen Volkes' verklärt. So wird etwa behauptet, Migration sei nichts anderes als Genozid an der 'deutschen Bevölkerung' und Homosexualität etwas 'wider der Natur'. Antifaschist:innen werden in diesem Sinne zu Mittäter:innen gemacht, gegen die man sich notfalls mit Gewalt wehren müsse.  Es wäre daher fahrlässig, die Tat als Einzelfall von irgendwelchen Randalierenden zu verharmlosen. Alleine im Jahr 2020 gab es über 24.000 rechten Straftaten, darunter über 1.000 Gewalttaten. Das sind die höchsten Zahlen, seit Beginn der Erhebung im Jahr 2001.

Das "Netzwerk gegen Rechts Lüneburg" verurteilt den Anschlag und erklärt sich solidarisch mit den Betroffenen. In seiner Sitzung vom 12. Oktober 2021 überreichte das Netzwerk den Falken eine neue Fahne der „Antihomophoben Aktion“ und kündigte an, diese in größerer Auflage zu verbreiten um sie öffentlich zu zeigen. Die Antwort auf feige Übergriffe von rechts darf nicht das Schweigen sein sondern ein gemeinsames „Jetzt erst recht“.
Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, melde sich unter info@netzwerk-gegen-rechts.net