Stadtteilhaus in beengten Räumlichkeiten kann nur erster Schritt sein
Wir brauchen ein Versorgungszentrum und ein integratives Konzept der Stadtteilentwicklung in Kaltenmoor
In der Ratssitzung am 20. Juni 2024 wird die Umsetzung eines Stadtteilhauses für den Stadtteil Kaltenmoor diskutiert und beschlossen. Dazu sagt Marianne Esders, Mitglied des Stadtrates für Die Linke:
„Ich sehe die vorgeschlagene Anmietung der Räumlichkeiten im Ökumenischen Zentrum Kaltenmoor nur als einen Baustein eines integrierten Konzeptes zur Stadtteilentwicklung in Kaltenmoor. Daher dürfen der vorgeschlagene Umbau der AWO-Kita inklusive der dazugehörigen Fördermittel nicht als Option verfallen, sondern sollten zusätzlich zu einer schnellstmöglichen Anmietung der Räumlichkeiten St. Stephanus weiterhin Bestandteil eines integrierten Handlungskonzeptes bestehen bleiben. Es ist mir ein dringendes Anliegen, darauf hinzuweisen, dass die betreffenden Akteur*innen in Kaltenmoor in den Planungs-, Entscheidungsfindungs- und Umsetzungsprozess bisher kaum eingebunden wurden und ohne Möglichkeit der Mitsprache bzw. Mitbestimmung vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Hier besteht dringender Nachbesserungsbedarf. Da es noch weitere Themen in Kaltenmoor gibt, die adressiert werden müssen, (z.B. die Absicherung der medizinischen Grundversorgung), sollte Ziel der Bestrebungen die Planung und Umsetzung eines Versorgungszentrums unter Einbeziehung der betreffenden Akteur*innen sein sowie eine umfassende Stadtteilentwicklung vorangetrieben werden. Der Mietvertrag zwischen St. Stephanus, St. Marien und Frau Obergürgermeisterin Claudia Kalisch ist schon vorformuliert und aufgesetzt, bevor der VA und Rat eine finale Entscheidung getroffen haben. Es entsteht der Eindruck, die Stadtverwaltung wolle im Zeitraffer Versäumnisse nachholen. Dabei versäumt sie selbst die Möglichkeit, mit den vom Stadtteilhaus angesprochenen Akteur*innen ins Gespräch zu gehen, um sich den nötigen Einblick in lokale Bedürfnisse zu verschaffen, diese in der Umsetzung ausreichend abzubilden und breite, auf Langfristigkeit angelegte konzeptionelle Überlegungen anstreben zu können. Der Stadtteil Kaltenmoor braucht keine weiteren engen Räumlichkeiten, die angemietet werden, um schnell ein halbwegs zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Was Kaltenmoor braucht, ist ein regionales Versorgungszentrum. Ein solches Versorgungszentrum, das gut durchdacht und umgesetzt wird, könnte als Modellprojekt gelungener Stadtteilarbeit auch problemlos die nötigen Fördermittel anziehen. Dafür braucht es eine Kommunikationsleistung, die eine gute Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit den betreffenden Akteur*innen in Kaltenmoor und eine Integration dieser Akteur*innen in die Planungs-, Entscheidungsfindungs- und Umsetzungsprozesse gewährleistet.“