BildungsUNgerechtigkeit - Gute Bildung, unabhängig vom Geldbeutel!

Thorben Peters Direktkandidat zur Bundestagswahl

In kaum einem europäischen Land hängt der Bildungserfolg der Kinder so sehr von der sozialen Herkunft ab, wie in Deutschland. Das bedeutet, die Chance der Kinder aufs Gymnasium zu gehen, steigt um ein Vielfaches, wenn die Eltern selber akademisch gebildet sind oder genug Geld für Lernunterstützung aufbringen können.

Dort wo Armut herrscht, mangelt es auch an Büchern, Vorbildern und Hilfe. Schulen können dieses Problem nicht kompensieren, sie Verstärken es in Teilen sogar. Darum brauchen wir eine gesamtgesellschaftliche Strategie für gute Bildung, für alle Menschen.

Bildungsungerechtigkeit ist nicht neu. Studien der OECD, Hans-Böckler-Stiftung und PISA berichten über das Problem in großer Regelmäßigkeit, ohne dass sich etwas ändert. Dabei bestätigen sie nicht nur, dass der Bildungserfolg massiv von der sozialen Herkunft abhängig ist. Bildungsarmut wirkt sich auf die Jobchancen, die Gesundheit und auf die demokratische Teilhabe – damit auch die Wahrnehmung der jeweils eigenen Rechte aus. Schulen verschlimmern dieses Problem oft sogar, indem sie Kinder nach der vierten Klasse in andere Schulformen aussortieren und damit den weiteren Bildungsweg zementieren. Umgekehrt ist es, wenn es mehr staatliche Hilfe für insbesondere ärmere Menschen bei der Bildung gibt. So weiß man zum Beispiel schon lange, dass dort, wo es eine Kostenlose Nach- und Hausaufgabenhilfe gibt, nicht nur die Kinder, sondern der ganz Stadtteil profitiert. Denn mehr Bildung bedeutet, bessere Jobs, weniger Armut, mehr Engagement, weniger Kriminalität und bessere Gesundheit. Auch ist längst bewiesen, dass längeres gemeinsames Lernen, mehr Kinder und Jugendliche zum Abitur führt und das soziale Lernen bildungsstarke sowie bildungsschwache SchülerInnen fördert.

Bildungsungerechtigkeit ist aber kein Problem, dass wir über die Schule allein lösen können. Die Frage ist vielmehr, warum wir überhaupt so große soziale Unterschiede haben. Wer mehr Bildungsgerechtigkeit will, muss also die Schere zwischen Arm und Reich schließen. Das bedeutet, mehr Mindestlohn, eine sanktionsfreie Mindestsicherung und mehr Geld in Stadtteile und Kommunen um Leistungen wie Bibliotheken, Freizeitangebote und Jugendarbeit für alle zugänglich zu machen. Um das zu finanzieren, wäre eine längst überfällige Vermögensabgabe für Millionäre bis Milliardäre möglich. Mit dem Geld können wir obendrein die Schulen sanieren, mehr Lehrpersonal einstellen und jedem Kind einen KiTa-Platz sichern.