Mitgliederversammlung wählt Marianne Esders zur Direktkandidatin für den Wahlbereich Lüneburg Land.
Am 22.3. wurde Marianne Esders auf der Mitgliederversammlung des Kreisverbandes für die anstehende Landtagswahl zur Direktkandidatin für den Wahlbereich Lüneburg Land gewählt. "Das freut mich sehr und bestärkt mich in dem Anliegen, DIE LINKE in diesem Wahlkampf weit über die 5%-Hürde zu bringen!", so Esders.
In ihrer Antrittsrede sagte Marianne Esders: "Ich nehme regelmäßig an den Fraktionssitzungen meiner Partei und den Kreistagssitzungen des Landkreises Lüneburg teil. Dabei stelle ich immer wieder fest, dass viele der Aufgaben, die wir als DIE LINKE im Landkreis umsetzen wollen, nicht nur die Unterstützung der kommunalen Ebene, sondern auch der Landesebene brauchen.
In meiner Arbeit setze mich stark für die Themen Flucht, Anti-Rassismus und Antifaschismus ein und zusammenhängend damit für die Bereitschaft des Landkreises, geflüchtete Menschen aufzunehmen und zu unterstützen.
Zusammen mit der Seebrücke und mit der Hilfe der Kreistagsfraktion konnten wir im letzten Jahr eine Patenschaft und Spendenaktion für das Seenotrettungsschiff OCEAN VIKING anschieben. Solch eine Patenschaft ist ein gutes Zeichen, reicht jedoch bei weitem nicht. Was wir in Niedersachsen brauchen, ist ein Landesaufnahmeprogramm, wie es z.B. das Land Thüringen bereits vorgemacht hat.
Wenn ich schon von Menschen auf der Flucht rede, möchte ich auf Putins verbrecherischen Angriffskrieg in der Ukraine zu sprechen kommen.
Die aus der jetzigen Situation abgeleitete Entscheidung, 100 Milliarden Sonderetat neben den über 40 Milliarden, die eh schon in Aufrüstung und Militarisierung gesteckt werden, zu investieren, und jährlich 2% des BIP also weitere 70 Milliarden in Militarisierung zu stecken, sind eine große Fehlentscheidung.
Dieses Geld, das, auch in NDS, dringend für Gesundheit, Bildung und Soziales gebraucht wird, wird nun verschwendet für ein System, das für Gewalt, Unterdrückung und Ungleichverteilung steht und uns nicht einen Schritt weiter bringt in Richtung Frieden und langfristiger Lösungsansätze.
Die jetzige Abhängigkeit vom russischen Gas zeigt uns, dass wir längst mehr in nachhaltige und kommunale Energieprojekte wie Bürgerwindparks, Grünen Wasserstoff oder Solarenergie hätten investieren müssen.
Statt daraus zu lernen und umzudenken, baut Niedersachsen weiter auf Gasterminals, die in Wilhelmshaven entstehen sollen, auf Atommeiler in Lingen, Fracking in Ostfriesland und Ölbohrungen direkt neben dem Unesco-Weltkulturerbe Wattenmeer in der Nordsee.
Heute am 22.03. ist der Tag des Wassers und die Dokumentation zu Coca Colas drittem Brunnen-Vorhaben, die in der letzten Woche im ARD gezeigt wurde, hat noch einmal sichtbar gemacht, dass auch hier bei uns sich das Grundwasserreservoir nicht mehr ausreichend erneuert.
Wir brauchen dringend eine sozial-ökologische Transformation, die sowohl die Natur als auch die Bedürfnisse der Menschen mitdenkt.
Aber eine sozial-ökologisch Transformation und eineeine Mobilitätswende gelingen natürlich nur, wenn wir die Abhängigkeit der Einzelnen vom Individualverkehr reduzieren, indem wir die kommunale Infrastruktur des ÖPNV, vor allem im ländlichen Raum, verbessern.
Momentan sitzen Menschen, die außerhalb der Stadt leben, ohne ein Auto regelrecht fest. Busverbindungen sind teuer und unzuverlässig, oft nicht barrierefrei und in den Schulferien teilweise gar nicht vorhanden. Die Reaktivierung der Schienen, also der Bahnstrecken in Richtung Bleckede, Amelinghausen und Soltau ist längst überfällig. Aber das Gutachten dazu wird seit Jahren verschleppt.
Wir müssen uns bewusst machen, dass es darum gehen muss, Arbeitsplätze auf neue Technologien auszurichten und dadurch viele neue, gut bezahlte Jobs zu schaffen. Wasserstoffbetriebene Verkehrsmittel, Gleise und Bahnstrecken und auch die Infrastruktur für umweltverträglichen Gütertransport müssen alle entwickelt, gebaut und betrieben werden. Die Umstellung des Automobilsektors auf einen Mobilitätsdienstleistungssektor ist längst überfällig.
Solch eine Mobilitätswende ist nicht ohne die Gewerkschaften und die Arbeiter:innen in den Automobil- und Zuliefererindustrien möglich. Wir müssen die Betriebsräte und die Gewerkschaften stärken und so auch deren Mitsprache daran stärken, was und wie produziert wird.
Prekäre und immer wieder befristete Arbeitsverhältnisse, die vor allem im Dienstleistungssektor vorkommen, dürfen nicht weiter existieren. Wir brauchen Arbeit, die nach Tarif entlohnt wird und den Menschen soziale Absicherung gewährleistet.
Wir brauchen eine Re-Kommunalisierung wertvoller Ressourcen und wichtiger Dienstleistungssektoren.
In Niedersachsen sollen bis zu 40 Krankenhäuser geschlossen werden. Dabei brauchen wir Investitionen in gute Gesundheitsversorgung, auch im ländlichen Raum. Überall fehlt es an Fachkräften, gut ausgebildetem Personal und gerechter Bezahlung.Ein darauf ausgerichteter Landesfonds würde es uns ermöglichen, den Investitionsstau, den die Schuldenbremse der SPD und CDU verursacht hat, zu überwinden und in all diese Sektoren zu investieren.
Sozial-ökologische Transformations-Technologien, gute flächendeckende Gesundheitsversorgung, Ausbau eines klimaneutralen, kostengünstigen bzw. kostenbefreiten ÖPNV, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle und die Möglichkeit bei guter Bezahlung und guter Absicherung zu arbeiten und zu leben. All das ist möglich, wenn wir gute Politik machen. Vielen Dank für die Unterstützung!"