Tag der wohnungslosen Menschen

Am 11. September 2023 jährte sich zum zweiten Mal der Tag der wohnungslosen Menschen. Auf Einladung der Einrichtung "Lebensraum Diakonie" konnten wir über Belange von obdachlosen Menschen ins Gespräch kommen. Hierbei hat Andrè Pluskwa den Gästen im Rahmen einer Stadtführung zu seiner Tätigkeit als Streetworker berichtet. Für uns waren die Einblicke sehr eindrücklich. Bundesweit sind etwa 372.000 Menschen in den Unterkünften der Kommunen sowie in Einrichtungen der freien Wohnungsnotfallhilfe untergebracht. Allerdings wird von einer Dunkelziffer von rund 70 Prozent ausgegangen.

Dazu sagt Janine Burkhardt, Lüneburger Kreistagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE: „Die Zahl der Wohnungslosen ist erschreckend. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist dramatisch und die Menschen haben oft keine Chance was zu bekommen. Für viele Menschen dürfte sich die Lage zukünftig verschärfen. Der Anteil an Sozialwohnungen ist in den vergangenen Jahren gesunken, während der Niedriglohnsektor ausgeweitet wurde. Das muss sich ändern! Sozialwohnungen dürfen nicht aus der Bindung fallen.“

Auch Marianne Esders (DIE LINKE), Ratsfrau der Hansestadt Lüneburg, sagt: „Die wertvolle Arbeit von Wendepunkt, drobs, Herberge Plus und Diakonie Lebensraum in Lüneburg ist unverzichtbar und braucht mehr Anerkennung und finanzielle Unterstützung. Die Situation in den Notunterkünften muss verbessert werden, es braucht mehr sozial geförderten Wohnraum und Housing First, damit Menschen schnell wieder eine Wohnung finden.“

Lilly Gramann, die im Kreisvorstand der Partei DIE LINKE Lüneburg aktiv ist, sagt: „Es ist unglaublich wichtig, dieses Thema und vor allem die von Obdachlosigkeit betroffen Menschen nicht auszuklammern, sondern als Gesellschaft zu schauen, wo wir helfen können. Was an erste Stelle gestellt werden muss, sind ihre Bedürfnisse und ihnen ein Leben in Würde ermöglicht wird. Zivilcourage und Solidarität sind nicht nur Phrasen, sie müssen in Taten sprechen. Es fehlen hinten und vorne Gelder für Unterkunft und weitere Unterstützungsangebote. Dem Thema mehr Raum und Aufmerksamkeit zu schenken und nach eigenen Möglichkeiten zu spenden sind die Maßnahmen, die wir als Bürger*innen auch ergreifen können.“

Wir bedanken uns herzlich für die Einladung und das Engagement der Mitarbeitenden!