Vortrag: Russlands Überfall auf die Ukraine aus Sicht unmittelbarer Nachbarn
Das Meinungsbild in Polen zum Ukraine-Krieg deckt sich mit der öffentlichen Stimmung, die entschieden die territoriale Integrität des Nachbarlandes verteidigt und dessen staatliche Unabhängigkeit für einen unentbehrlichen Faktor der heutigen politischen Ordnung in Europa hält.
Russlands militärischer Überfall auf die Ukraine hat ganz Europa wie durch einen Donnerschlag tief erschüttert die politischen und sozialen Folgen sind bis heute kaum zu ermessen. Für die deutsche Ostpolitik war bislang das Verhältnis zu Moskau - so oder so eine richtungsweisende Wegmarke, die ganz nebenbei auch dem großen geografischen Raum, der nun einmal zwischen Berlin und Moskau liegt, ein entsprechend zurückgesetztes Maß verlieh.
Daran hatten die Beitritte dieser Länder zur Europäischen Union und zur NATO zwar vieles geändert, aber das entscheidende Gewicht deutscher Ostpolitik blieb unverrückbar gesetzt. Erst Putins Entscheidung, in das Nachbarland einzumarschieren und es anzugreifen, rückt diesen Zwischenraum - der jetzt von Finnland bis Rumänien reicht und die Ukraine künftig einschließen wird in einer ganz ungewollten Weise in den Vordergrund.
Holger Politt sucht zur Lage nach dem militärischen Einmarsch Russlands - auch aus der Sicht Polens, des unmittelbaren Nachbarns der Ukraine und des russischen Kaliningrad - nach geeigneten Perspekti- ven, die sich aus dieser dramatischen Zuspitzung der Verhältnisse im Osten Europas ergeben. Dabei spart er die vielfach verquickten historischen Linien nicht aus, die oft genug wie ein böser Fluch über diesem Raum zu liegen scheinen.
Referent: HOLGER POLITT (Leiter des Regionalbüros Ostmitteleuropa der Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Der Veranstaltungsort ist nicht barrierefrei zugänglich. Eintritt frei
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen in Kooperation mit dem Rosa-Luxemburg-Club Lüneburg.
Veranstaltungsort: Utopia
Katzenstraße 1A
21335 Lüneburg